Redis

Hauptstadt: Maritium

Namhafte Personen

Protector: Fred alto selas Tanubar-Baratti

Fred alto selas Tanubar ist noch sehr jung, er scheint kaum 16 Jahre alt zu sein. Umso seltsamer erscheint es, dass er seinen Titel durch Heirat mit der ehemaligen Protectorswitwe von Redis erhielt, Ignatia del Derva. Deren Ehemann, Arcus del Derva, verschied im Frühling des Jahres 202 a.p. Kein halbes Jahr später ehelichte Ignatia Fred, nahm seinen Namen an und machte ihn damit zum Protector des Quarters Redis. Diese Liaison verursachte viele Gerüchte und auch viel Missgunst, denn Fred entstammte keinem alten whenuischen Adelsgeschlecht, sondern stammte aus dem Ausland. Außerdem war er tatsächlich noch ein Kind, und Ignatia war bereits eine alte Frau. Doch sowohl Canis Latrans, der Protector von Linsar, als auch Marvis ol Fer, der Lordprotector, sprachen sich für die Ehe aus und stärkten Fred den Rücken. Als Ignatia alto selas Tanubar im Sommer des Jahres 203 verschied, verhinderten Canis und Marvis, dass andere ambitionierte Adelige Freds Titel usurpieren konnten. Besonders Freds „Gouvernante“ Agrippina, von Canis selbst handverlesen, stand wie ein Fels in der Brandung neben dem kindlichen Protector.

Inzwischen ist Fred etwas älter geworden und beginnt, die Dinge in seinem Quarter selbst in die Hand zu nehmen.

Oberster Heerführer: Quojam Rendel

Quojam ist ein enger Vertrauter von Fred alto selas Tanubar und übernahm direkt nach dessen Ernennung zum Protector die Heeresführung. Zunächst gab es im Heer intern viel Widerstand dagegen, denn Quojam hatte nicht im whenuischen Heer gedient und sein Vorgänger, Varus del Torgar, hatte eine große Anhängerschaft. Doch letztendlich wurde Varus mit einer großzügigen Abfindung ruhig gestellt und Fred hatte an der wichtigsten Position jemanden, dem er voll und ganz vertrauen konnte.

Quojam wirkt zuweilen etwas verschroben und verwirrt, doch er ist ein sehr guter Stratege und hervorragender Verwalter.

Geografische Lage, Wirtschaft:

Redis liegt im Nordwesten von Whenua. Im Osten wird es durch das Quarter Melvis begrenzt, im Norden durch die verbrannten Lande, im Süden durch das unerforschte Gebirge und im Westen durch das Meer. Im Süden liegt auch der einzige bekannte Landzugang nach Petrovia, der aber zurzeit von petrovischer Seite aus abgeriegelt ist. Etwas nordwestlich davon befindet sich der Landzugang zur Halbinsel Ayworra.

Melvis ist ein durch und durch flaches Quarter. Die Gebirge im Norden und Süden erheben sich abrupt und besitzen kaum Vorgebirge. Der Norden ist heiß und feucht, hier war früher dichter Urwald, inzwischen gibt es aber fast keine Bäume mehr. Der häufige Regen hätte die Krume inzwischen längst abgetragen, doch zum Glück sind die Berge im Norden gespickt mit Vulkanen, deren Asche häufig in diesen Gebieten niedergeht und den Boden fruchtbar macht.

Auch die südlicheren und westlicheren Landstriche kennen kaum Bewaldung. Hier reiht sich Acker an Acker, kaum unterbrochen von Hecken oder schmalen Baumreihen, die den Wind brechen und das Auswaschen der Krume verhindern sollen. Wo sich ein Hügel findet, wird Wein angebaut, ansonsten findet man hauptsächlich Getreide und Gemüse. Für großes Nutzvieh wie Rinder und Schafe findet sich kaum Platz, aber Federvieh wird gern gehalten. Besonders im Bereich der Küste züchtet man die berühmten Mastgänse und Mastenten aus Redis.

Einige Landstriche im Norden sind allerdings sehr ausgedörrt und für die Landwirtschaft kaum zu gebrauchen. Hier werden vor allem Pferde gezüchtet, die in den weiten Steppen viel Auslauf haben und im ganzen Land für ihre hervorragenden Eigenschaften berühmt sind.

Entlang der Küste gibt es unzählige Fischerdörfer, und natürlich die beiden großen Hafenstädte Maritium und Port Redis, die wichtigsten Handelszentren von Whenua.

Land und Leute:

90% der landwirtschaftlichen Fläche von Redis sind im Besitz des Protectors oder anderer adeliger Whenuer, man nennt sie Patrizier. Die Wenigsten von ihnen kümmern sich selbst um diese Landgüter, sondern leben in den großen Städten oder sogar in Ostarium. Stattdessen kümmern sich Gutsverwalter um die Besitzungen.

Nur wenige Bauern in Redis besitzen tatsächlich selbst das Land, das sie bebauen. Diese Ländereien stammen zumeist aus Schenkungen, die an Soldaten für außergewöhnlich gute Dienste ergangen sind.

Auch die Händlergilde hat einigen Landbesitz, doch dort wird nichts angebaut. Es handelt sich meistens um bemannte Wegstationen für Karawanen oder um große Lagerhäuser.

Redis ist ein sehr warmes Quarter, nur im Süden merkt man im Winter etwas von der Kälte. Sehr selten schneit es, und wenn, dann nur im Süden. Die Menschen bevorzugen luftige, leichte Kleidung und vertragen Kälte nicht gut. Es gibt Nahrung und Arbeit im Überfluss, und die einzigen, die wirklich in Armut feststecken, sind Rwang, die zumeist in den Slums der großen Städte leben oder wie Zigeuner in großen Planwagen durch das Land ziehen. Viele verdingen sich als Arbeiter auf den Feldern und helfen für einen Hungerlohn den Bauern.

Für Außenstehende ist es allerdings nicht leicht, sich in Redis anzusiedeln. Die Einwohner betrachten sich als privilegiert und sind sich bewusst, dass jedermann lieber im sonnigen Redis leben will als zum Beispiel im harten, kalten Linsar. Daher werden Neuankömmlinge misstrauisch beäugt, und wer sich als Habenichts erweist, wird ganz schnell vertrieben. Leute mit Geld sind hingegen gern gesehen.

Geschichtliches:

Redis entstand durch eine Spaltung des Quarters Melvis, als dieses zu groß für eine sinnvolle Verwaltung wurde. Als erste Gegend von Whenua wurde es systematisch abgeholzt und landwirtschaftlich genutzt.

Hauptimport: Holz, Fleisch, Bier, Erz und Metallwaren, Steinsalz

Hauptexport: Getreide, Wein, Federn, Meersalz, Pferde, fremdländische Waren

Religionen: In Redis wird derzeit keine Gottheit besonders intensiv verehrt. Die meisten Menschen halten sich an Schicksal, Zeit und Tod. In der Hauptstadt Maritium gibt es jedoch vermehrt Tempel der Orden von Meltus.

Handelsrouten:

Redis ist durch das Meer mit allen Häfen verbunden, die auf diesem Weg erreicht werden können. Waren werden über große Straßen und den Fluss Cerul ins Landesinnere verbracht. Eine befestigte Straße verbindet Maritium und Port Redis mit Ostarium.

Militärstärke:

Zu jeder Zeit stehen mindestens 3 Kohorten Legionäre bereit, aktuell sind es allerdings 6. Die Reiterei von Redis ist besonders berühmt. Das Quarter hat etwa dreimal so viele Equites wie jedes andere.

Kultur:

In den ländlichen Gebieten herrscht das klassische Bauerntum, das Sonnenwende und Erntedank feiert, und ansonsten jeden fahrenden Gaukler bereits für einen großen Virtuosen hält.

Die beiden Zentren Port Redis und Maritium können mit etwas mehr Zivilisation aufwarten. Während Port Redis eher für derberen Geschmack und ein großes Rotlichtviertel bekannt ist, welches keinen Wunsch offen lässt, schmückt sich Maritium mit feinerer Unterhaltung und nennt sowohl ein Theater als auch ein Opernhaus sein Eigen. Beide Städte verfügen über große Sportplätze, wo regelmäßig athletische Wettkämpfe stattfinden. In Port Redis gibt es außerdem eine große Pferderennbahn.

Die Lex Arcana unterhält im Maritium eine Außenstelle samt Bibliothek, die allerdings nicht öffentlich zugänglich ist.

Es gibt keine öffentlichen Schulen in Redis, Bildung wird nur durch private Lehrer ermöglicht. Die meisten Adeligen schicken ihre Kinder zwei oder drei Jahre nach Ostarium auf Internate, und danach gegebenenfalls auf die Universität.

Soziale Einrichtungen:

Die Kirche des Muel’sa betreibt in Maritium und Port Redis Waisenhäuser. Diese sind allerdings nicht sehr groß, und oft werden neue Waisenkinder in andere Einrichtungen im Landesinneren weitergeleitet, meistens nach Melvis.

Sowohl Maritium als auch Port Redis haben große Rwang-Slums, die regelmäßig von Unwettern vernichtet werden. Dennoch bauen die Rwang ihre Behausungen aus Schlamm, Treibgut und Schilf immer wieder neu auf. Die Slums sind den Whenuern seit jeher ein Dorn im Auge. Regelmäßig werden große Rekrutierungsoffensiven gestartet, wodurch junge Rwang aus den Slums heraus direkt ins Heer rekrutiert werden.

Wissenschaftliche Einrichtungen:

In Maritium betreibt die Händlergilde ein Forschungszentrum, das sich ausschließlich mit dem Meer und dem Wetter beschäftigt. Derzeit sind die Wetterprognosen der Gelehrten bereits recht zuverlässig. Außerdem werden Meeresströmungen erforscht, das Verhalten der Fischpopulationen und die Gezeiten.

Gerüchte:

In regelmäßigen Abständen bringt jemand erneut das Gerücht auf, Fred alto selas Tanubar wäre in Wahrheit ein unehelicher Sohn von Canis Latrans oder Marvis ol Fer. Allerdings wurde dies in der Vergangenheit bereits mehrfach widerlegt und wird nur dann wieder aus der Schublade geholt, wenn gerade nichts anderes Aufregendes passiert.

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